
Der Neujahrsball des Gewerbeverbandes ist das gesellschaftliche Highlight
in Uster. Die heimischen Politiker und Unternehmer liessen sich nicht
zweimal bitten.
Uster - Der rote Teppich vor dem Ustermer Stadthofsaal war am Samstagabend
schneebedeckt. Im Saal drinnen sorgten hingegen Hunderte weisser Tulpen in filigranen
Drahtgeflechten für Frühlingsatmosphäre. Der Neujahrsball des Gewerbeverbandes ist der
einzige offizielle Neujahrsball in der Region. Organisiert hatten ihn in diesem Jahr
Cornelia und Urs Lüscher. An den festlichen, weiss gedeckten Tischen genossen die 240
Ballgäste ein 5-Gang-Galadinner von Küchenchef Robert Alder. Dazwischen schwangen sie
immer wieder das Tanzbein.
Leidenschaftliches Mittelmass
Neben zahlreichen Ustermer Gewerblern wie dem Präsidenten des Gewerbeverbandes Eric
Köchli besuchten auch einige Politiker den Ball. Stadträtin Esther Rickenbacher (SP) war
zusammen mit ihrem Partner, dem Ustermer Spitaldirektor Andreas Mühlemann, häufig
auf der Tanzfläche anzutreffen. Mit von der Partie waren auch ihre Stadtratskollegen
Heinz Wolfensberger (SVP) und Thomas Kübler (FDP). Er sei ein mittelmässiger Tänzer,
dafür ein leidenschaftlicher, sagte Kübler, der mit seiner Begleiterin Katja Feierabend den
Ball besuchte. Er ist bereits zum vierten Mal mit von der Partie und lobte die Ambiance des
diesjährigen Balls. «Der Neujahrsball wird jedes Jahr besser.» Auch Wolfensberger
amüsierte sich: «Ich tanze sehr gern, und die Musik gefällt mir hervorragend.»
Zum ersten Mal am Neujahrsball war der Präsident von Uster Tourismus, Fred Voegeli,
mit seiner Frau Ruth. «Wir haben bis jetzt noch nicht getanzt», meinte er. Auf die Frage,
ob er ein guter Tänzer sei, antwortete seine Frau mit einem Augenzwinkern: «Er meint, er
sei ein guter Tänzer.» Mit einer starken Erkältung zu kämpfen hatte SVPStadtratskandidat
Werner Egli. Seiner Frau Miriam zuliebe war er trotzdem an den Ball
gekommen. Auf seine Tanzkünste angesprochen, meinte er vieldeutig: «Ich kann beim
Walzer nur rechtsherum drehen.»
Ebenfalls unter den Gästen war der Ustermer Stadtschreiber Hansjörg Baumberger. Dies
aber nicht von Amtes wegen, sondern weil ihn seine Frau Ines mit sanftem Druck an den
Ball geschleppt hatte. «Ich habe mir das aber gern gefallen lassen», sagte er.
Gast aus Egg
Auf fremdem Terrain bewegte sich Rolf Rothenhofer (parteilos), Gemeindepräsident von
Egg mit seiner Frau. Wie kommt es, dass er seiner eigenen Gemeinde den Rücken kehrt?
Dies sei eben der erste Ball im neuen Jahr und die Ustermer organisierten ihn immer
hervorragend, lachte Rothenhofer. «Warum nicht einmal die Kollegen in der
Nachbargemeinde mit einem Besuch beehren?» Bereits am Sonntag hatte Rothenhofer
dann in seiner eigenen Gemeinde am Neujahrsapéro einen offiziellen Auftritt. In edles
Tuch gekleidet, schwingen die 240 Gäste des Neujahrsballs im Stadthofsaal gekonnt das
Tanzbein.
#2010